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Diskussion um Fluglärm: Antilärmpakt muss korrigiert werden

24. Mai 2011
von dorotheaschaefer

Die Abgeordneten der CDU-Landtagsfraktion, Dorothea Schäfer und Thomas Günther, fordern, die Fraport AG muss auf die berechtigten Ansprüche der Menschen im Landkreis Mainz-Bingen bzw. in der Region Rhein-Main zugehen und ihren Schutz vor Lärmbelästigung wesentlich verbessern. Dazu bedarf es einer dringenden Korrektur des Antilärmpaktes. Mit dem Mediationsverfahren am Beginn des Ausbaues des Frankfurter Flughafens sei aus damaliger Sicht zunächst ein Kompromiss gefunden worden, der die wirtschaftlichen Interessen des Flughafens mit den Anliegen der Menschen in der Region ausgleichen sollte. Nun soll die Zahl der Nachtflüge deutlich größer sein als ursprünglich zugesagt und die bevorzugten Routen und Verfahren bei An- und Abflug werden zu einem unverhältnismäßigen Anstieg der Fluglärmbelastungen führen. Schäfer und Günther weisen auf den täglich wachsenden Protest in der Region hin.

Auch die Evangelische Kirche Hessen-Nassau, die sich im Mediationsverfahren engagiert hatte und die Kirchen in gemeinsamen Aktionen und Erklärungen zeigen sich zu Recht enttäuscht von der nun eingetretenen Entwicklung. Deshalb begrüßen die beiden Abgeordneten die Resolution der EKHN-Synode in Weilburg. Darin wird ein gesellschaftlicher Diskurs gefordert, der alle Beteiligten an einen Tisch bringen soll und vorsieht, dass
die wissenschaftlichen und technischen Erkenntnisse aufgenommen und die im alten Mediationspaket getroffenen Vereinbarungen fortgeführt werden.

„Dazu gehört, dass ein striktes Nachtflugverbot umgesetzt wird. Flugrouten und Flugverfahren müssen in einem ernsthaften Gespräch mit den Bürgerinitiativen und mit den betroffenen Gemeinden mit offenem Ergebnis neu festgelegt werden. Darin müssen auch die Kirchen eingebunden werden.“ Für Schäfer und Günther ist die Konzentration von Flugverkehr an einem Flughafen in einem Ballungsraum an die Grenze des Erträglichen
gestoßen. Der Flugverkehr muss räumlich entzerrt, die technischen Auflagen für geräusch- und verbrauchsärmere Flugzeuge müssen verschärft und die flugärmeren An- und Abflugverfahren in die Planungen mit einbezogen werden.

„Es war ein schwerer Fehler der Fraport, aus dem Flughafen Hahn auszusteigen. Frankfurt wird immer mehr Entlastungskapazität an anderen Flughäfen suchen müssen. Besonders die nächtlichen Frachtflüge über dem Ballungsraum Rhein-Main können wir nicht akzeptieren. Für sie muss eine andere Lösung gefunden werden.“

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