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Zur Situation der Vertretungslehrkräfte im Landkreis: Unterrichtssituation kritisch

21. Juli 2011
von dorotheaschaefer

Mainz-Bingen. In einer parlamentarischen Anfrage hatten die Landtagsabgeordneten Dorothea Schäfer und Thomas Günther (CDU) die Personalsituation der Vertretungslehrkräfte im Landkreis Mainz-Bingen hinterfragt. Hintergrund war unter anderem der heftige Protest der vergangenen Wochen zur Anordnung des Bildungsministeriums, die Vertretungsverträge auf den Prüfstand zu stellen und die Zahl der Verträge zu reduzieren.

Die Antwort des Ministeriums zeige, dass alle Schulen im Landkreis Vertretungslehrkräfte beschäftigen, in Einzelfällen sogar bis zu 10% des Kollegiums. Dabei sei auffällig, dass die Zahl der Vertretungsverträge an fast allen Schulen im Zeitraum Ende 2010 bis Anfang 2011 angestiegen sei.

 

„Dabei wird ersichtlich, dass die Vertretungslehrkräfte einen deutlichen Teil der Unterrichtsversorgung gewährleisten. Das dürfte der Landesregierung auch bewusst sein – waren doch diese Verträge gerade im Landtagswahlkampf vermehrt geschlossen worden, um die Unterrichtsversorgung zu verbessern. Dass diese Verträge aber nur kurze Zeit nach den Wahlen wieder auf den Prüfstand kamen und nur ein Teil der Verträge verlängert wird, wird den Erfordernissen einer nachhaltig ausreichenden Unterrichtsversorgung nicht gerecht und ist ein falsches Signal der neuen Koalition von SPD und Grünen in Sachen Bildungspolitik. Dieses Vorgehen ist weder den betroffenen Vertretungslehrkräften noch den Schulen gegenüber fair“, kritisiert Dorothea Schäfer, die eine langfristige Lösung für die Unterrichtsversorgung fordert. Den Vertretungslehrkräften müsse Sicherheit gegeben werden; dazu gehöre auch eine rechtzeitige Information darüber, ob der Vertrag auslaufe oder verlängert werde. Zudem sei es nicht hinnehmbar, Verträge kurz vor den Sommerferien zu kündigen und nach den Ferien wieder neu aufzulegen. So könne man mit den Menschen nicht umgehen, geben die beiden Christdemokraten zu bedenken. Aus vielen Briefen und E-mails wüssten sie, dass viele betroffene Lehrkräfte aufgrund der fehlenden Perspektive überlegten, Rheinland-Pfalz zu verlassen, um in einem anderen Bundesland zu unterrichten.

Thomas Günther gibt zu bedenken, dass neben den Vertretungslehrkräften zusätzlich auch noch die PES-Kräfte tätig seien. Diese müsse man bei der Unterrichtsversorgung ebenfalls berücksichtigen. An einzelnen Schulen seien sogar um die zehn oder mehr PES-Kräfte im Einsatz.

Thomas Günther und Dorothea Schäfer setzen sich weiterhin dafür ein, dass die Unterrichtsversorgung langfristig und überzeugend geregelt wird.

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