Bürger und Kommunen ernst nehmen!
Die Aufschiebung des Fusionsgesetzes für die Verbandsgemeinde Eich und die Stadt Osthofen im Rahmen der Gebietsreform, die aktuell im Innen- und Rechtsausschuss des Landtages erfolgt ist, zeigt, dass eine Fusion von Gemeinden zurück gestellt werden kann, wenn gravierende Einwände dies erforderlich machen. Im genannten Fall kam der Stopp des Gesetzes dadurch zustande, dass eine Bürgerinitiative einen Bürgerentscheid durchführen will. Darauf verweist Dorothea Schäfer, die Mitglied im Rechtsausschuss ist.
Für die Fusionsdiskussionen in Mainz-Bingen kann das nach Auffassung der Christdemokratin Signalwirkung haben: „Die Einwohnerzahl als Kriterium für eine Zusammenlegung zu nehmen, ist der falsche Ansatz. Die wirtschaftlichen Faktoren müssen eine Rolle spielen und auch der Wunsch nach Eigenständigkeit muss berücksichtigt werden. Zwangsfusionen, wie von der Landesregierung vorgesehen, passen nicht in unsere Zeit, in der wir alle immer wieder mehr Bürgerbeteiligung propagieren“, erklärt Dorothea Schäfer. „Kommunalreformen laufen dort schlecht, wo sie gegen die Betroffenen durchgepeitscht werden sollen und auf die nicht fusionswilligen Kommunen Druck ausgeübt wird“.
Dorothea Schäfer fordert die Landesregierung auf, die Kommunen aktiv bei der Lösungssuche zu unterstützen und nicht durch Fristen unnötig unter Druck zu setzen – insbesondere dort, wo Gemeinden ohnehin freiwillig zusammen arbeiten wollen. Wo eine Eigenständigkeit gewollt und durch Wirtschaftlichkeit und Bürgernähe gerechtfertigt ist, wie beispielsweise in Budenheim, soll auf eine Zwangsfusion verzichtet werden.
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