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Nachsitzen für die Demokratie: MdL Dorothea Schäfer im Gespräch

14. Mai 2012
von dorotheaschaefer

Die Abendsonne knallt durch die Fenster des Klassenzimmers, als 15 angehende Fachabiturienten der dualen Berufsoberschule Schattenseiten auspacken. Der politische Handlungsbedarf prasselt ungefiltert auf den Gast in der Runde. Die Landtagsabgeordnete Frau Dorothea Schäfer (CDU) trifft am 7. Mai 2012 auf Erfahrungswelt der Jungen.

Schattenseiten

Ungeschönt ist die Rede von spielsüchtigen Zockern, vernachlässigten Kindern, Krankenpflegeschülerinnen an ihren Leistungsgrenzen, dem lächerlichen Equipment einer Dorffeuerwehr, maroden Lernwerkstätten, dem geschlossenen Jugendraum, der Überschuldung der Kommunen nicht zuletzt aufgrund von Fehlinvestitionen. Schülerzitat: „Hätte man statt dem Nürburgring in die Schülerköpfe investiert…“. Kopfschütteln in der Klasse – warum gelingt es nicht besser, den Fachkräftemangel zu beheben, indem ausbildungsunreife Menschen angemessen gefördert werden? Die Steuerung der Bildungs- und Sozialpolitik erhält bundesweit die Note „nicht genügend“. In den Beiträgen der Schülerinnen und Schüler schwingt Vertrauensverlust in die Parteienlandschaft mit. Das Glas ist heute halbleer.
Jugend und Politik

Nachsitzen für die Demokratie- die duale Berufsoberschule hat zum zweiten Mal in diesem Schulhalbjahr eine Landtagsabgeordnete eingeladen, die sich die politische Beteiligung Jugendlicher zum besonderen Anliegen macht. Aller Parteienverdrossenheit zum Trotz will die Klasse wissen, wer hinter der Politik die handelnden Menschen sind und welche Positionen sie vertreten.

Einblick

Nach Pia Schellhammer von Bündnis90/DIE GRÜNEN gewährt Dorothea Schäfer einen Einblick in das Tagesgeschäft.  Als langjährige Ortsgemeinderätin fühlt sie sich nah bei den Bürgerinnen und Bürgern. Seit März 2012 ist sie als 2. Kreisbeigeordnete des Landkreises Mainz- Bingen ehrenamtlich für Jugend und Soziales zuständig. Ihre Erfahrungen aus der Kommune fließen in die Landtagsarbeit ein. Dort befasst sich Dorothea Schäfer neben vielem anderen  mit dem Verbraucherschutz gegen „Internetabzocke“ sowie Wissenschaft und Weiterbildung.

 

Rückpass

Auf Wahlkampfschelte  kontert Frau Schäfer mit der Verantwortung der Wähler. Sind diese bereit, Parteien zu wählen, die aufgrund der Schuldenbremse eher unpopuläre Projekte verkünden? Sie wolle eine Lanze brechen für die Menschen. Viele Politiker seien ernsthaft um Lösungen bemüht, die parteiintern und fraktionsübergreifend auszuhandeln sind.

Pro und Contra

Wie im Fluge vergehen zwei Zeitstunden. Die Themenpalette gestaltet sich bunt: Das Nachflugverbot von 22:00 Uhr – 6.00 Uhr durchsetzen, auch auf Kosten von Arbeitsplätzen?  Das Betreuungsgeld einführen? Das Wahlalter senken? Verstärkt politische Bildung in allen Schularten anbieten? Lehrplaninhalte an der Lebenswelt überprüfen? Die Kommunalreform erzwingen? Sparen – indem Bauhof, Sportplatz und Kindergarten von den Kommunen gemeinsam benutzt werden?  Das Glückspielgesetz reformieren? Niedriglöhne aufbessern? Subventionen für Orte öffentlichen Interesses z. B. Theater und Fußballstadien großzügig subventionieren? Ausdiskutiert wird an dem Abend nicht. Es bleibt die Hausaufgabe, sich für tragfähige Konzepte zu engagieren.

Nachsitzen für die Demokratie

Die Ergebnisse der Enquete- Kommissionen zu „Jugend und Politik“ bzw. „Aktive Bürgerbeteiligung für eine starke Demokratie“  bestätigen sich. Unmittelbare Begegnungen sind bedeutsam, auch um Landtagsabgeordnete als Zuhörende zu erleben und Beteiligungsmöglichkeiten zu entdecken. Dorothea Schäfer und Pia Schellhammer haben sich nach einem langen Arbeitstag Zeit für die duale Berufsoberschule genommen. „Das war richtig gut“, lautet das Feedback der Schülerinnen und Schüler.

Das Dankeschön geht an diesem Abend an Frau Schäfer, die die Klasse in den Landtag einlädt- so bald wie möglich. Erst einmal steht das Fachabitur an.

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