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13.500 Stunden Unterrichtsausfall im Kreis sind zu viel

12. September 2014
von dorotheaschaefer

Die Landtagsabgeordnete Dorothea Schäfer (CDU) wünscht allen Schülerinnen und Schülern im Landkreis Mainz-Bingen einen guten Start in das neue Schuljahr 2014/15. Sorgen bereiten der Wissenschaftspolitischen Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion allerdings die dafür notwendigen bildungspolitischen Rahmenbedingungen, die keinesfalls zufriedenstellend sind.

Denn an den Schulen im Kreis fällt deutlich mehr Unterricht aus, als die Landesregierung zugibt. So betrug der temporäre Unterrichtsausfall im Schulhalbjahr 2013/2014 an den PES-Schulen kreisweit mehr als 13.500 Stunden. Bezogen auf die einzelnen Schularten fielen an Grundschulen bis zu 7,0 %, an Realschulen plus bis zu 4,6 %, an Integrierten Gesamtschulen bis zu 3,9 %, an Gymnasien bis zu 4,9 % und an Berufsbildenden Schulen bis zu 5,1 % Unterrichts-stunden aus. Hinzu kommt noch der strukturelle Unterrichtsausfall, jene Unterrichtsstunden also, die von vornherein aus den unterschiedlichsten Gründen, wie Lehrermangel oder Einsparungen, nicht gehalten werden können.

„Der Unterrichtsausfall stellt deshalb die Schulen vor erhebliche Herausforderungen“, konstatiert Dorothea Schäfer. Nicht etwa, weil der entsprechende Lehrer kurzfristig krank ist, sondern weil den Schulen von vornherein weniger Lehrerstunden zugestanden werden, als sie bräuchten.

Dies zeigt, dass die Landesregierung Unterrichtsausfall einfach falsch definiert, indem sie Vertretungsstunden, in denen ein Lehrer gleichzeitig zwei Klassen betreut oder Schüler ohne Aufsicht selbstständig lernen sollen, als erteilte Stunden deklariert. Tatsächlich aber handelt es sich dabei nicht um regulären Unterricht, sondern um kaschierten Unterrichtsausfall. Vor diesem Hintergrund stehen die Schulen vor der schwierigen Situation, trotz fehlenden Personals geregelten Unterricht zu halten, wenn solche Formen des Unterrichtsausfalls allzu häufig auftreten. Dabei leisten die Lehrerinnen und Lehrer enorme Anstrengungen, um die infolge der Unterversorgung drohenden Lernrückstände nicht aufkommen zu lassen.

Für Dorothea Schäfer, die die landesweiten Statistiken zum Unterrichtsausfall in den vergangenen Jahren immer wieder zum Anlass genommen hat, um auf die schulische Unterversorgung hinzuweisen, steht fest: Die Landesregierung spart auf Kosten der Bildung unserer Kinder. Seit Jahren hat die CDU-Landtagsfraktion immer wieder in den Haushaltsberatungen die Einstellung zusätzlicher Lehrkräfte für alle Schularten beantragt. „Unser Ziel war und ist eine Unterrichtsversorgung 100 plus“. Die Schülerinnen und Schüler haben ein Recht auf ungekürzten und regulären Unterricht. „Vor diesem Hintergrund ist es mir unverständlich, dass die Landesregierung nicht mehr Lehrer einstellt, obwohl es doch genügend ausgebildete Lehrkräfte gibt“, moniert Dorothea Schäfer die Einstellungspolitik des Bildungsministeriums. Angesichts dessen ist es nicht verwunderlich, wenn viele Junglehrerinnen und –lehrer in benachbarte Bundesländer abwandern.

Langfristige und nachhaltige Bildung sieht anders aus. „Bildungspolitik“, so Dorothea Schäfer, „braucht gute Rahmenbedingungen und kluge Konzepte.

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